Optik: kräftiges und intensives Strohgelb mit zart rötlichem Hauch,kleine und flinke Perlen.
Geruch: reintönige und animierende Erd-/Himbeernase mit deutlichen Briochenoten (5 Jahre Hefelagerung), reifer und gleichzeitig frischer Eindruck, durchaus komplexer Mix aus Frucht und hefigen Noten.
Geschmack: Brut (geschätzt zwischen 8-12 g RZ) mit reifer Säure, die dem guten (Kabinett)Ausgangsmaterial geschuldet ist, mittlerer bis kräftiger Körper, cremiges Mundgefühl dank feiner Perlage, auf der Zunge wiederum eine gelungene Mischung aus rotbeerigen Früchten und sauberen Autolysenoten, sehr fein und klar, gut integrierter Alkohol (13 Vol %), mittellanger, fruchtig-hefiger Abgang.
Fazit: Ein sehr handwerklich produzierter Sekt mit für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich langer Hefelagerung, der sich qualitativ mit sehr guten Champagnern vergleichen kann. Aufgrund seiner milderen Säurestruktur geht dieser Schäumer stilistisch eher in Richtung eines Top-Cava denn eines Champagners, auch wenn keine Verwechslungsgefahr mit beiden Herkünften besteht. Für meinen Geschmack hätte dieser Sekt ruhig weniger oder gar keine Dosage haben können, denn die sehr gute Qualität des Grundweines hätte dies durchaus erlaubt. Allerdings kein Schnäppchen, da man für gleiches Geld auch hervorragende Winzer-Champagner vor Ort erhält.