Brillantes Rubinrot mit granatfarbenen Reflexen, Jugendlichkeit ausstrahlend. Die wenige Nase noch verschlossen, fast stumm bei 16°C. Bei Zimmertemperatur immer noch sehr verhaltenen Frucht: Vergleichbar mit nicht ganz reifer Himbeere, etwas Kirsche, vielleicht Brombeere? Florale Noten: Flachs, frisch gebrochener Hollerzweig,... nach reichlich Luft dann undeutlich Weichsel, Kornelkirsche. So dann auch im Mund. Gute, frische Säure, etwas Mineral, eine begrenzte Menge noch harten Tannins. Überhaupt nicht rustikal, eher fein. Noch unklare Struktur, der Wein spricht noch nicht, karges, abgehärmtes, adstringentes Finish. Ja so, als ob man an einer reifen Kornelkirsche lutscht, und dann auf den Kern beisst (undeutlich Bittermandel). Preisfrage: Was wird daraus, wenn man dem Wein Zeit zum Reifen gibt? Säure und Tannin sowie der Jahrgang selbst geben Anlass zu einiger Hoffnung, die limitierte Frucht lässt zweifeln. Im schlimmsten Fall mitteln sich die Qualitäten der Großlage zu etwas mittelmäßigem aus. Eins ist klar: Ein Mainstream-Wein wird das nimmer, aber interessant. Besser als der mir bekannte Jahrgangsvorgänger und auf jeden Fall der Aufmerksamkeit - wie auch seinen Preis! - wert.
Red
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