SORTE Der Grauburgunder (Pinot Gris in Frankreich, Pinot Grigio in Italien) ist höchstwahrscheinlich durch eine Knospenmutation aus dem Pinot Noir (Blauer Spätburgunder) entstanden. Die Heimat ist Burgund in Frankreich. Zisterziensermönche verbreiteten die Sorte im 14 Jahrhundert. (Quelle: Steurers Weinhandbuch.) Schwer zu fassen ist das Aromaprofil des Grauburgunders. Art und Zusammensetzung der Bouquetkomponenten hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab, nicht zuletzt, welche Gärhefen im Keller verwendet wurden. (Hefeerzeuger werben sogar mit bestimmten Aromaprofilen!) Die Sorte erreicht ihre physiologische Reife erst dann, nachdem die Beere reichlich Zucker gebildet hat. (Mindestens 90 Grad Oechsle beziehungsweise 12,2 Vol% potentiellen Alkohol so die Faustformel.) Typisch für Grauburgunder ist eine relativ niedrige Mostsäure. In heißen, trockenen Jahren besteht deshalb Gefahr, dass Grauburgunderweine zu plump geraten, weil es ihnen an Weinsäure mangelt. Gute, trockene Grauburgunderweine bestechen dabei nicht nur durch Säurerückrat, sondern solche Weine haben auch gute Aromareserven und besitzen eine feste Struktur. Kein Zweifel, die Sorte stellt hohe Ansprüche an die Lage und den Winzer.
GESCHMACKSBILD Weißgold mit ausgeprägter Schlierenbildung (Kirchenfenster) am Glaskelch. Das Bouquet des